System: Xbox One
Erscheiningsdatum: bereits erschienen
Willkommen in Los Perdidos, dem schönsten Plätzchen in Süd Kalifornien, wo Sonnenschein und Palmen die gestresste Seele verwöhnen. So oder so ähnlich könnte der Werbefolder von Los Perdidos geklungen haben, bevor eine Zombieapokalypse die Stadt in den Vorhof der Hölle verwandelt hat. Chaos und Anarchie regieren die Stadt und du bist mittendrin.
Völlig benommen erwachst du in der virtuellen Haut von Nick Ramos und bist völlig überfordert von den Eindrücken, die auf dich einprasseln. Passagierflugzeuge fallen vom Himmel, hunderte von Untoten schleichen durch Strassen und Häuser und die letzten nichtinfizierten Menschen kämpfen ums nackte Überleben. Und wären das nicht schon genug Probleme, sorgen terrorisierende Gangs und durchgeknallte Überlebende für zusätzlichen Ärger. Ungeschickt stolperst du durch die Einführungsmission, die dich in die Steuerung, das Sammeln und Verteilen der Erfahrungspunkte und das Kombinieren von Waffen und Fahrzeugen einführen. Dead Rising Veteranen werden hier keine Probleme haben, denn alles orientiert sich stark an den Vorgängern.
Ein grosser Unterschied fällt jedoch sofort auf. War es für Waffenkombinationen bei Dead Rising 1 und 2 noch notwendig einen Raum mit Werkbank zu suchen, können die Teile in Dead Rising 3 sofort an Ort und Stelle zusammen gebastelt werden. Überhaupt macht Dead Rising 3 vieles besser, als seine Vorgänger. Das Game ist im Story Modus um ein vielfaches einsteigerfreundlicher und entspannter. Daher können auch Casual Player in die Serie einsteigen, ohne nach ein paar Minuten das Gamepad frustriert in die Ecke zu werfen. Und solltest du gerne gemeinsam mit einem Freund Zombies schnetzeln wollen, dann ist der Coop-Modus genau das Richtige für dich.
Die Atmosphäre ist so gigantisch intensiv, dass man meiner Meinung nach das erste Mal in der Videospielgeschichte das Gefühl hat, sich inmitten einer Zombieapokalypse zu befinden, denn die Rechenpower der Xbox One ermöglicht es erstmals riesige Zombiehorden auf den Bildschirm zu bringen. Dabei wirkt Los Perdidos mit seinen Restaurants, Trankstellen, Hotels, Wohngebieten, etc. so real, dass es mir anfangs sehr schwer gefallen ist mich auf meine Haupt- bzw. Nebenmissionen zu konzentrieren. Ich habe die dekandente Villengegend besucht, auf den Tennisanlagen mit der Ballmaschine rumgespielt, bin mit Autos über den Highway gecruist, habe den Sonnenuntergang beobachtet und dabei völlig die Zeit vergessen. Das ist ja eigentlich schlecht, da man in Dead Rising 3 ständig gegen die Uhr spielt – aber das Game schaut einfach so toll aus!
Ich will hier nicht allzuviel von der Story verraten, da es einige spannende Wendungen gibt. Grundsätzlich geht es aber darum die Apokalypse zu überleben und unbeschadet aus Perdidos zu entkommen. Dabei gilt es aber auch Überlebende zu retten, Verrückte unschädlich zu machen, Gegenstände zu finden, und vieles mehr. Langweile kommt hier niemals auf.
Abschliessend muss ich sagen, dass Capcom die Premiere auf der Next-Gen-Konsolengeneration mehr als gelungen ist. Hatte ich mit den beiden Vorgängern noch so meine Probleme, bin ich nach ein paar Anspielstunden ein absoluter Dead Rising 3 Fan.
Fazit: Dead Rising 3 ist ein audiovisueller Leckerbissen und für mich eines der Xbox One Launch-Highlights.