Ist Bioshock Infinite der Überflieger oder eine Bauchlandung? Lies unseren Test und erfahre mehr!

Bioshock Infinite | gamelover tests

System: Xbox 360, PlayStation 3, PC

Erscheiningsdatum: bereits erschienen

Als 1891 der New Yorker Architekt Charles Bowler Atwood die Architektur für die 1893 stattfindende „World’s Columbian Exposition“ entwarf, hätte er sich wohl niemals träumen lassen, dass seine Stadt über 100 Jahre später als Schauplatzvorlage für eines der erfolgreichsten Computerspiele des Jahres 2013 dienen wird. Im fiktiven US-Amerika des Jahres 1893 wurde nämlich Columbia, eine utopische Wolkenstadt, präsentiert. Diese Stadt stellt laut seinem Gründer Zachary Hale Comstock die Zukunft Amerikas dar. Aufgrund seiner Ultra-Nationalen Gesinnung kam es jedoch zum Bruch zwischen Comstock und dem „alten“ Amerika. Der Konflikt gipfelte schließlich, nach einer kriegerischen Einmischung Columbias in Peking, in die Abspaltung und die Stadt verschwand für immer über den Wolken.

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Im fiktiven Jahr 1912 gilt die schwebende Stadt als Mythos. Deshalb werden Gerüchte, die Columbia und Comstock betreffen, von den am Boden lebenden Amerikanern meist als Märchen abgetan. Als der Privatdetektiv Booker DeWitt eines Tages den Auftrag erhält, eine gewisse Elizabeth aus Columbia zu befreien, glaubt dieser zuerst an einen schlechten Scherz, da die Stadt in den Wolken, als verschwunden gilt. Weil er aber in der Schuld seines Auftraggebers steht, nimmt er die Mission an und prompt findest du dich in der virtuellen Haut von Booker in einem Ruderboot auf stürmischer See wieder.

Auf einer kleinen Insel im Meer wirst du schlussendlich abgesetzt. Nachdem du die Spitze des Leuchtturms auf der Insel erklommen hast, schießt du mit einer Art Aufzug durch die Wolkendecke, um schließlich in Columbia zu landen. Völlig überwältigt von der Tatsache, dass die Stadt wirklich existiert, machst du die ersten zaghaften Schritte in der neuen Umgebung. Schritt für Schritt erkundest du Stadt und lernst dabei Einwohner und Ideologie von Columbia kennen. Dabei musst du feststellen, dass diese perfekt wirkende Gesellschaft unter ihrer Oberfläche von Rassismus, Fanatismus und Nationalismus geprägt ist. Als die Bevölkerung dich anhand von Initialen, die du am rechten Handrücken trägst, als „falschen Hirten“ bezeichnet, macht dich das auch augenblicklich zum Staatsfeind Nummer 1 und du wirst von Columbias Sicherheitskräften sofort attackiert. In diesem Moment wird dir klar, dass dies das Ende deines Touristenstatus ist und du dir ab sofort deinen Weg zu Elizabeth hart erkämpfen musst.

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Die Handlung von Bioshock Infinite steckt voller Überraschungen und Wendungen und man merkt, dass Irrational Games viel Zeit und Liebe in die Entwicklung des Spiels investiert haben. Stück für Stück entfalten sich die Charaktere und immer intensiver wird man in die Geschichte hineingesogen. Bioshock Infinite hebt sich aber nicht nur von der Story, sondern auch grafisch von den aktuellen Konkurrenztiteln deutlich ab. Setzen die meisten Games zurzeit auf dunkle Farben und düstere Atmospäre, so bietet Bioshock Infinite mit Columbia einen sonnigen und knallbunten Schauplatz. Columbia ist schlicht und ergreifend atemberaubend. Oftmals habe ich mich dabei ertappt, dass ich wie ein Tourist durch die Strassen von Columbia geschlendert bin, und die tolle Atmosphäre der Umgebung bewundert habe. Erst die Salvenschüsse haben mich wieder daran erinnert, weshalb ich in der Haut von Booker deWitt, eigentlich in Columbia bin. Dem Spiel merkt man meiner Meinung nach die lange Entwicklungszeit absolut nicht an. Auch wenn in manchen Internetforen gelegentlich schwammige Texturen bekritelt werden, so muss ich sagen, dass diese weder auffallen, noch stören. Bioshock Infinite läuft konstant flüssig und selbst bei den rasanten Fahrten auf den Sky-Rails kommt das Spiel nicht ins Stocken.

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Der Soundtrack wurde wieder von Garry Schyman, der schon bei den vorigen beiden Bioshock-Titeln tolle Arbeit geleistet hat, komponiert. Grundsätzlich heben sich die Musikstücke klar von den Vorgängerspielen ab, wenn jedoch ein aus dieser Zeit typischer Gospel- oder Country-Titel aus den Radios bzw. Grammophon schmettert, werden sofort wieder Erinnerungen an Rapture wach. Diese alten, schon längst vergessenen Songs, sorgen meiner Meinung nach für diese typische Bioshock-Atmosphäre und ich bin unglaublich froh, dass dieses Element der Spielereihe erhalten geblieben ist.

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Zusammenfassend ist es glaube ich nicht übertrieben, wenn ich sage, dass Bioshock Infinite ein heißer Kandidat für das Spiel des Jahres 2013 ist. Hier stimmt einfach alles. Grafik + Sound + Story = Perfekt – besser kann man einen First-Person-Shooter heutzutage eigentlich nicht mehr machen – Zugreifen!

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